Wir beginnen im Jahr 1985 mit der sagenumwobene Geschichte von weit über die Landesgrenze hinaus komplett unbekannten Frühwerken altgebliebener Spätzünder in jungen Jahren:

Die Pre-Interfool "Filme"
(man beachte die Anführungszeichen)

Brösel ermittelt - 1986
Rock me Brösel - 1986
Prädikat Wertlos - 1986

Während andere männliche Teenager im Alter zwischen 17 und 19 Jahren, laute Rockmusik hörten, Bier aus Dosen tranken und reihenweise erheblich ältere Klassenkammeradinnen flachlegten, drehte ich zusammen mit Dietmar Rohrer, Stefan Bickel, Harald Schnetzer und Joachim Mayer drei absolut jugendfreie Spielfilme in einem Jahr - Was für eine versaute Jugend!

Die Übergangsphase
(Die wir auch locker übergehen hätten können)

Musikvideos - 1987-1993

Während andere maturaverseuchte Anfangs-Zwanziger bereits zum erstenmal überlegen wie sie ihren beginnenden Haarausfall stoppen können und wie sie sich von Alimentezahlungen an ehemalige Fahrschullehrerinnen drücken können, drehte ich mit Hannes Riedmann, Dietmar Rohrer und vielen anderen (die heute vermutlich alle nichts mehr davon wissen bzw. wissen wollen) jede Menge Musikvideos. Äußerst sinnvoller weise zu fertiger Musik von anderen (Toto, Chicago, Bee Gees etc.). Die genaue Zahl dieser Videos weiss keiner. Will jedoch auch keiner wissen.

Stilistisch betrachtet handelte es sich hierbei um eine Mischung aus Guns & Roses, Mozart, den Telebubbies, der spanischen Grippe und dem Wunsch nach sofortiger Blindheit.

Das letzte dieser "enorm sinnvollen" Werke stammt aus der langen Ur-Version unseres Filmes "So Nicht" von 1993. Schon am ersten Drehtag dachten Bernhard Linder und ich damals "Was machen wir hier eigentlich ... ?"

Die Interfool Filme:

Ein Fall für Interfool
1990

Walter von der Vogelweide sagte über diesen Film einmal: "Ich bin froh, daß ich im Mittelalter
lebe und 1990 schon lange tot sein werde. Denn sonst würden mich die Leute von Interfool
fragen, ob ich für diesen Film nicht die Hintergrundmusik texten wolle. Und ich wüßte dann
eigentlich nicht, ob ich ein derart idiotisches Angebot wirklich ernst nehmen sollte."

1991

Ein recht amüsantes Spielfilmchen mit durchgehender Handlung. Durchgehend schlecht meinen
manche - aber ich finde sie einfach nur durchgehend. Wenn die Handlung bei jedem Film so
durchgehend wäre, wie bei diesem hier, dann wäre dem einen oder anderen wohl durchgehend übel.

1993

Dieser Film lief bei der Premiere bereits 19 Stunden, als der anwesende Techniker feststellte,
daß der abspielende Videorecorder auf Zeitlupe geschalten war und nur 3 Bilder pro
Minute zeigte. Dem Publikum war dies allerdings gar nicht aufgefallen, da es den Film
auch so extrem spannend und unterhaltsam fand. Es war allerdings nicht leicht die gesamte
Videoprojektionseinrichtung in einer geschlossenen Gummizelle unterzubringen.

1993

Nachdem ich das Gefühl nicht los wurde, daß ich mit meinen 7 Rollen bei "So Nicht"als Schauspieler einfach viel zu kurz gekommen bin, stellte ich in ultra co-operativemTeamwork mit sich selber "Was soll das" her. Infolge war ich dann auch lange Zeit der einzige der den Film je gesehen hat bzw. sehen wollte.

Wenn ich heute sage, dieser Film ist dennoch mein Bester - WAS ICH HIERMIT MACHE - dann hält sich meine Überzeugung, dass das alle anderen auch so sehen allerdings schon etwas in Grenzen.

Der fein riechende Spülfilm mit dem colorierten Ton
2000

In nur 7 Jahren Produktionszeit entstand Anfang 2001 das neueste Werk von INTERFOOL. Obwohl ich mich bemüht habe, den Film aus nostalgischen Gründen NICHT Jahr-2000 kompatibel
zu machen ist mir das nicht gelungen. Daher wurden auch in diesem Jahrtausend zahlreiche Menschen mit Vorführungen dieses, auf einer Bildstörung basierenden, Filmes gemartert.

Die Kurzfilme
seit 1999

Danach folgten viele Jahre wo ich immer wieder hin und her gerissen war zwischen

"Eigentlich hätte ich gerne wieder mal einen neuen Film aber ich will keinen machen"
und
"Wäre toll wieder mal was zu drehen, aber was soll ich mit einem neuen Film?"

Und irgendwie hat das bewirkt, dass aus ein paar sporadischen Plänen für weitere Filme nie was geworden ist. Dennoch hab ich immer wieder mal einzelne Sketches gedreht, ein paar Wein-achtsvideos, ein paar Neujahrsvideos und sonstige Blödeleien mit meinen Kindern, Umbauvideos etc.

Ohne dass da irgend ein (bewusster) Langzeitplan dahinter steckte, bin ich in mittlerweile zum Hobby-Kurzfilmer geworden. "Kurz-Filmer" nicht im Sinne von, dass ich nur kurze Zeit Filme gemacht habe, sondern dass die Filme die ich nun mache immer kurz sind.